- Artikel-Nr.: 31616010
- EAN 40422113006438
Typisierung in Deutschland nach DIN
Der Begriff „die Mehltype“ oder einfach nur „die Type“ entstammt der Fachsprache der Müller und Bäcker und ist ein Maß für den Mineralstoffgehalt des Mehles. Die Ermittlung der Type bzw. Helligkeit erfolgt durch die Bestimmung des Mineralstoffgehaltes. Niedrige Mehltypen wie 405 sind – mit geringem Mineralstoffgehalt – sehr hell, hohe Typen wie 1800 sehr dunkel und reich an Mineralstoffen. Zur Typbestimmung wird unter Laborbedingungen eine geringe Menge des Mehls bei 900 °C im Muffelofen verbrannt. Die verbleibenden (nichtbrennbaren) Bestandteile entsprechen im Wesentlichen der Mineralstoffmenge des Mehles. Sie werden auch als „Aschegehalt des Mehls“ bezeichnet.
Zur Typisierung von Mahlerzeugnissen aus Weichweizen, Roggen und Dinkel gilt in Deutschland seit 1992 die DIN-Norm 10355. Die Mehltype gibt den Mineralstoffgehalt in mg je 100 g Trockenmasse an.
Mehltypen nach DIN 10355 | |||
Mehltype | Backeigenschaften | Mindestmineralstoffgehalt | Höchstmineralstoffgehalt |
Weizenmehl | |||
Type 405 | bevorzugtes Haushaltsmehl, gute Backeigenschaften | – | 0,50 |
Type 550 | backstark für feinporige Teige und als Vielzweckmehl verwendbar | 0,51 | 0,63 |
Type 812 | für helle Mischbrote | 0,64 | 0,90 |
Type 1050 | für Mischbrote oder Backwaren im Haushalt | 0,91 | 1,20 |
Type 1600 | für dunkle Mischbrote | 1,21 | 1,80 |
Durumweizenmehl Type 1600 | Hartweizenmehl | 1,55 | 1,85 |
Weizenbackschrot Type 1700 | ohne Keimling | – | 2,10 |
Dinkelmehl | |||
Type 630 | backtechnisch ähnlich wie Weizenmehl Type 550 verwendbar | – | 0,70 |
Type 812 |
| 0,71 | 0,90 |
Type 1050 |
| 0,91 | 1,20 |
Roggenmehl | |||
Type 815 | nur seltene Verwendung, meist in Süddeutschland, | – | 0,90 |
Type 997 | für Mischbrote, regional unterschiedlich verbreitet | 0,91 | 1,10 |
Type 1150 | für Mischbrote, regional unterschiedlich verbreitet | 1,11 | 1,30 |
Type 1370 | typisches „Bäckermehl“ für | 1,31 | 1,60 |
Type 1740 | typisches „Bäckermehl“ für | 1,61 | 1,80 |
Roggenbackschrot Type 1800 | ohne Keimling | – | 2,20 |
Vollkornprodukte (Mehl, Schrot) sowie Weizengrieß und Weizendunst sind nicht typisiert. Backschrot unterscheidet sich von Vollkornschrot dadurch, dass es keinen Keimling mehr enthält.
Im Rahmen des EU-Forschungsprojektes HealthGrain wurde eine Europäische Vollkorn-Definition erarbeitet, die auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse den Begriff „Vollkorn“ wie folgt beschreibt: „Vollkorn soll aus den ganzen, gemahlenen, geschroteten oder flockierten Körnern bestehen, nachdem die nichtessbaren Teile, wie Spelzen und Hülsen entfernt wurden. Die Hauptkomponenten des anatomischen Aufbaus – das stärkehaltige Endosperm, der Keimling und die Schale – sind im gleichen Verhältnis vorhanden wie im ganzen Korn.“
Da Getreide als Naturprodukt in Abhängigkeit von Klima und Witterung großen Schwankungen in Qualität und Zusammensetzung unterliegt, werden die daraus gewonnenen Mehle oftmals gemischt, so dass sie neben der Helligkeit (Type) auch bestimmten mechanischen und enzymatischen Spezifikationen entsprechen. Diese sind entscheidend für die Backfähigkeit des Mehles.
Typisierung in Österreich
In Österreich ist die DIN-Typisierung nicht gültig, die Typen werden anders bezeichnet (siehe Tabelle). Daneben werden Mehle nach ansteigender Korngröße wie folgt eingeteilt: glatt, universal, griffig, doppelgriffig.
Vergleich der Mehltypenbezeichnungen zwischen Deutschland und Österreich | ||
Mehlsorte | Deutschland | Österreich |
Weizenmehl für feine Backwaren, z. B. Kuchen | Type 405 | Type W480 |
Weizenmehl mit höchster Klebereigenschaft | Type 550 | Type W700 |
Weizenmehl dunkel | Type 1050 | Type W1600 |
Weizenmehl mit vollem Kornanteil | Vollkornmehl | Vollkornmehl |
Roggenmehl fein | Type 815 | Type R500 („Roggenvorschussmehl“) |
Roggenmehl normal | Type 997 (helles Roggenmehl) oder Type 1150 | Type R960 („Roggenbrotmehl“) |
Roggenmehl dunkel |
| Type R2500 („Schwarzroggenmehl“) |
Vollkornschrote, -mehle und Backschrote werden nicht typisiert.
Quelle: WikiPedia
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